Professor Sotirios Raptis verstorben

Im Mai 2017 verstarb unser Gründungsmitglied der FID, FID-Präsident und FID-Ehrenmitglied Professor Sotirios A. Raptis, M.D., Ph.D., M.D. (hon), HMGSIM, HFEFIM, nach längerer Krankheit in seiner Heimatstadt. Er wurde 1938 in Athen als Sohn eines Arztes geboren und besuchte dort die Schulen einschliesslich der Hochschule. 1962 wurde er an der Universität Athen im Fach Medizin graduiert. Anschliessend ging mit einem Stipendium, das ihm Professor Malamos, ein Kollege und Freund des österreichischen Internisten Prof. Karl Fellinger vermittelte, an dessen 2. Medizinische Universitätsklinik in Wien. Dort arbeitete er bis 1967 auf dem Gesamtgebiet der Inneren Medizin und erwarb sich ein breites allgemeininternistisches Wissen. Der Referent (H.S.) lernte ihn an der Wiener Klinik während seiner eigenen dortigen Ausbildungszeit gut kennen. Er schätzte bereits damals an seinem griechischen Kollegen Sotos, wie er genannt wurde, dessen rasche Auffassungsgabe, Kombinationsfähigkeit und sein originelles, unkonventionelles Denken, das immer auch die praktische Durchsetzbarkeit im Auge hatte. Diese Eigenschaften zeichneten ihn während seines gesamten Berufslebens aus und führten zu vielen hohen und höchsten Ämtern, Funktionen und Auszeichnungen, die alle aufzuführen hier der Platz fehlt. Die beeindruckende Liste kann in seinem CV im Internet auf 6 Seiten nachgelesen werden, gefolgt von 375 Literaturstellen über seine Arbeiten auf vielfältigem Gebiet, erschienen in herausragenden Zeitschriften (http://www.hndc.gr/sa_raptis_cv.htm).

1967-1978 arbeitete Professor Raptis bei Professor Ernst Friedrich Pfeiffer an der neu gegründeten Universität in Ulm, wo auch der Referent von 1969-1976 tätig war. Das Bild aus diesen Tagen zeigt den 34-jährigen Sotos Raptis bei der Feier zum 50. Geburtstag von Professor Pfeiffer.

50. Geburtstag von Prof. Pfeiffer am 10. April 1972 in Ulm
Raptis, Mayer, Schatz, Pfeiffer senior (von links)
50. Geburtstag von Prof. Pfeiffer am 10. April 1972 in Ulm
Raptis, Mayer, Schatz, Pfeiffer senior (von links)

In Ulm lernte Sotos seine aparte Ehefrau Ilse kennen, Tochter des Inhabers des Ulmer Geschäftes der Württembergischen Metallwarenfabrik WMF, deren Bestecke auch heute nach wie vor erhältlich sind und in vielen Haushalten verwendet werden, so auch dem des Referenten. Das Ehepaar bekam 4 Kinder, die Töchter Marina, Dominique und Isabell sowie Sohn Agis.

Im Jahre 1978 übernahm Professor Raptis die Leitung des Diabeteszentrums des Departments of Clinical Therapeutics an der Athener Universität und war von 1982-2005 Ordinarius für Innere Medizin und Chairman des 2. Departments für Innere Medizin – Propädeutik der Universität Athen. 1993 gründete er das “Hellenic National Center for Research, Prevention and Treatment of Diabetes Mellitus and its Complications”. Von der Gründung bis zu seinem Tode war er dessen Präsident.

Herr Raptis mit seiner Ehefrau am Abendessen

Während des 32. Internationalen Donausymposiums über Diabetes Mellitus in Prag 2017, initiiert im Jahre 1969 in Wien von Alois Beringer mit Sotos als Mitbegründer, wurde am 22. Juni 2017 bekannt, dass Professor Raptis im Mai 2017 verstorben ist. Professor Werner Waldhäusl aus Wien als Kollege und jahrzehntelanger Weggefährte gedachte seiner bei der Eröffnungsveranstaltung.

Unser aller tiefes Mitgefühl gilt der Familie von Sotos, seiner Ehefrau Ilse und den Kindern. Wir werden ihm ein ganz besonderes, herzliches Andenken bewahren.

Helmut Schatz.

Bochum, 29. Juni 2017